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Live-Streamings von Glücksspielen sind eine lukrative Einnahmequelle auf Twitch, der Plattform von Amazon. Nach einer Reihe von Kontroversen hat Twitch jedoch beschlossen, ab nächsten Monat Live-Streams von bekannten Glücksspielseiten zu verbannen, was die iGaming-Community erschüttert und viele unbeantwortete Fragen aufwirft.

Hier geht es um Verbraucherschutz

Einige der erfolgreichsten Content-Creator streamen täglich viele Stunden und zeigen, wie sie auf Seiten spielen, die mit einer Lizenz aus Curacao operieren, wie Stake.com und Roobet. Interessanterweise sind diese Plattformen in den USA nicht lizenziert und entsprechen nicht den gängigen Sicherheitsstandards für Verbraucher, weshalb sie ab dem 18. Oktober 2022 von Twitch ausgeschlossen werden, laut einer offiziellen Mitteilung, die Twitch im September via Twitter verbreitet hat.

Die Twitter Meldung von Twitch

Das Glücksspiel auf Twitch hat in letzter Zeit für erhebliche öffentliche Diskussionen gesorgt, obwohl prominente Influencer und Streamer dies stark bewerben. Aber was genau ist das Problem?

Kritikpunkt 1 – fehlende Transparenz

Der Kanadier Félix „xQc“ Lengyel ist der meistgesehene Twitch-Streamer in den letzten zwei Jahren. Im Jahr 2021 wurden seine Streams insgesamt fast 275 Millionen Stunden angesehen. xQc bringt regelmäßig Glücksspielinhalte, bei denen er hohe Einsätze von oft über 100.000 Dollar pro Runde platziert.

Was vielen Zuschauern jedoch verborgen bleibt: Oftmals werden diese Streamer von den Betreibern der Casinos finanziert, sodass sie nicht aus eigener Tasche zahlen müssen. Dies führt leider dazu, dass sie riskantes Spielverhalten zeigen oder höhere Einsätze tätigen, als es ihnen finanziell möglich wäre.

Kritikpunkt 2 – Jugendschutz

Ein weiteres heikles Thema in Bezug auf Twitch und Glücksspiel sind die Altersrestriktionen. Laut Twitch beträgt das Durchschnittsalter der Nutzer etwa 21 Jahre. Schätzungen zufolge sind jedoch rund 20% der weltweiten Nutzer zwischen 13 und 17 Jahre alt und somit zu jung für Glücksspiele.

Kritikpunkt 3 – Spielerschutz

Die jüngste Kontroverse – die offenbar das Fass zum Überlaufen gebracht hat – begann Anfang dieser Woche mit dem Content Creator ItsSliker.

Es stellte sich heraus, dass ItsSliker Geld von anderen populären Twitch-Streamern geliehen hatte, um seine Spielsucht zu finanzieren, und dies niemals zurückgezahlt hat.

Als dies bekannt wurde, drohten einige der bekanntesten Twitch-Persönlichkeiten – darunter Pokimane, Mizkif und Devin Nas – damit, keine Inhalte mehr zu veröffentlichen, bis das Sponsoring von Glücksspielinhalten auf der Plattform beendet wird.

Eine aktuelle Erklärung von Twitch besagt, dass unter anderem große Seiten wie Stake.com, Roobet und Duelbits von dem Verbot betroffen sind, was der Forderung der Community durchaus Gehör verschafft hat.

Ab dem 18. Oktober werden die Streamer verständlicherweise nach Alternativen suchen. Für viele ist das Streaming eine bedeutende Einkommensquelle, und das Interesse an Live-Slots ist immens.

Eine mögliche Option wäre, dass Streamer sich zusammenschließen, um ihre eigene Glücksspielplattform zu kreieren. Dies würde ihnen ermöglichen, einige Regeln und Vorschriften zu umgehen, wenn sie einen Betreiber finden, der unabhängig von Amazon oder Google agiert.

Autor
Constanze
Constanze
Expertin für österreichische Spielstätten.
Connie hat eine starke Begeisterung für die deutsche Sprache, seit sie ihr erstes Wort „Reißverschluss“ sprach… In ihrer Rolle als Content Writer bei Game Lounge verbindet sie ihre Leidenschaft mit ihrer Liebe zur facettenreichen Glücksspielwelt, indem sie diese in fesselnde und lehrreiche Texte verwandelt. Nach ihrem Studium der deutschen Sprache hat sie neben vielseitigen Übersetzungsprojekten auch überzeugende Texte für den iGaming-Bereich verfasst.

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